Ein Kommentar von Prof. Dr. Gerhard Wirner – für Vielfalt, Zusammenhalt und ein solidarisches Stadtbild:
Zum Stadtbild in Fürth – bunt, vielfältig, tolerant, solidarisch
„Es gebe im Stadtbild noch dieses Problem. Deshalb sei der Bundesinnenminister jetzt dabei, in sehr großem Umfang abzuschieben.“ Das sagte Bundeskanzler Merz vor ein paar Tagen. Später ergänzte er auf Nachfragen, wie das gemeint sei: „Fragen Sie mal Ihre Töchter.“
Von vielen in der Öffentlichkeit wurde das so verstanden, dass damit Migranten gemeint seien, die seiner Ansicht nach das öffentliche Bild prägen – insbesondere an Bahnhöfen oder in bestimmten Stadtteilen. Das hat eine breite und heftige Debatte ausgelöst und deutschlandweit zu Protesten und Kundgebungen geführt. Gestern Nachmittag hatte auch das Fürther Bündnis gegen Rechts zu einer Kundgebung aufgerufen.
In den Beiträgen der Redner:innen wurde die Wortwahl als diskriminierend, rassistisch und als Bedienen von AfD-Narrativen kritisiert. Hervorgehoben wurde, dass Merz Menschen aufgrund ihres Aussehens oder ihrer Herkunft als „Problem“ bezeichne und damit die gesellschaftliche Spaltung vertiefe.
Die Vorsitzende des Fürther Integrationsrats, Seden Katarci, verdeutlichte, dass Sprache Macht darstelle, Wirklichkeit forme und mit dieser Aussage Millionen Menschen mit Migrationshintergrund unter Generalverdacht gestellt würden. Und die Töchter würden instrumentalisiert für Rassismus und Diskriminierung.
Anja Schmelzer vom Fürther Bündnis gegen Rechts identifizierte darin die Aussage, Menschen sollen verschwinden, und sah darin ein Klima für Rassismus befördert, das bei anderen dann zu Taten führen könne. Sie plädierte für Herz statt Merz: „Wir sind die Töchter – laut, wütend und solidarisch.“
Ein weiterer Redner von der Gewerkschaft Verdi sprach sich für eine grüne und soziale Stadt aus und gab den Gedanken einer ausländischen Kollegin weiter: einen 24-stündigen Generalstreik von jenen, die dem Stadtbild schaden – syrische Ärzte, arabische Pizzaradler, rumänische Pflegekräfte und die zahlreichen Reinigungskräfte mit Migrationshintergrund.
Anwesend waren ca. 300 Demonstrierende, die ein deutliches Zeichen gegen die Rechtsdrift des Kanzlers setzten und ein buntes, vielfältiges und solidarisches Fürth sichtbar machten.
Wir Zirndorfer Grünen sehen, dass es Probleme in Städten gibt (Obdachlosigkeit, Armut, Vermüllung, Kriminalität, Drogen, unbezahlbares Wohnen …); diese sind Ausdruck sozialer Ungleichheit und struktureller Missstände innerhalb der Gesellschaft. Wer Menschen mit Migrationshintergrund zum wesentlichen Problem im Stadtbild macht, bewegt sich im Spielfeld der AfD.


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