Die Gründung einer grünen Partei 1980 war eine Reaktion auf die zunehmenden Umweltprobleme, die durch die Industrialisierung und die moderne gesellschaftliche Lebensweise verursacht wurde. Die Partei entstand aus verschiedenen sozialen Bewegungen, darunter Umweltaktivisten, Friedensbewegungen und Frauenrechtlerinnen.
Vor 40 Jahren wagten auch engagierte Menschen in Zirndorf den Schritt und gründeten einen Ortsverband der Grünen Partei. Überzeugt davon, dass eine andere Politik möglich ist, setzten sie sich für mehr Umweltschutz, soziale Gerechtigkeit und direkte Demokratie ein.
Im Oktober 2024 haben sich die Zirndorfer Grünen zu ihrer 40 Jahr Feier getroffen. Aus den Anfängen waren der langjährige, die 90er Jahre prägende OV Vorstand Friedrich Bergmann dabei sowie Kerstin Führes, Karin Hufschmid sowie Angelika Schaa. Ihr Mann Wolfram, das Gesicht der Zirndorfer Grünen in den letzten 20 Jahren, ist im vergangenen Jahr viel zu früh verstorben. In vielen Erinnerungen wurde an sein grosses Engagement und seine bedeutende Rolle für die Grünen und die Stadt Zirndorf erinnert. Karin Hufschmid, Angelika Schaa und Gerhard Wirner haben in alten Aktenordner von Wolfram gesucht und eine Präsentation aus Bilder und Zeitungsauschnitten zusammengestellt und so eine melancholische grüne Wanderung durch die jahrzehntelange kommunale Arbeit der Grünen ermöglicht.
In den vergangenen Jahrzehnten haben die Grünen in Zirndorf die Entwicklung in Zirndorf stark beeinflusst. Schon Ende der 90er Jahre haben sich die Zirndorfer Grünen für den Ausbau erneuerbarer Energien eingesetzt, den öffentlichen Nahverkehr gestärkt und sich für eine nachhaltige Stadtentwicklung geworben. Aber auch bei sozialen Fragen haben sich die Grünen eingebracht und sich für eine menschenfreundliche, weltoffene und inklusive Stadtgemeinschaft engagiert. Heute sind die Grünen eine feste Größe in der Zirndorfer Kommunalpolitik. Im Rückblick auf die vergangenen Jahrzehnte wurden die grossen politischen Aufreger nochmals diskutiert – sei es die Westspange oder die mögliche U-Bahn Anbindung. Aus den Geschichten wurde sichtbar, dass insbesondere die Eisbahn ein Dauerbrenner war. Immer wieder geschlossen aufgrund von Reparaturen, immer wieder wegen ausufernden Kosten zur Diskussion gestellt. Ausbau der Fahrradwege und Verhinderung des Plastikmülls standen immer wieder auf der Agenda, verbunden mit entsprechenden Aktionen. Und natürlich die jährliche Frisbeeaktion.
Auch der Blick nach vorne kam nicht zu kurz. Es gab Einverständnis unter den Anwesenden, dass die Herausforderungen der Zukunft groß sind: der Klimawandel ist nicht zu leugnen, soziale Ungleichheit wird grösser und die Digitalisierung der Verwaltung und die Integration geflüchteter Menschen sind grosse Herausforderungen. Gerade auch der Aufstieg rechter Parteien erfordert Engagement für Menschrecht und Menschenwürde. Aktuell setzen sich die Zirndorfer Grünen dafür ein, ein Verkehrskonzept für Zirndorf sowie die Digitalisierung der Verwaltung voranzutreiben und in einem parteiübergreifenden Projekt des Stadtrats ein Kulturfest 2025 zu realisieren sowie wieder einen Integrationsrat einzurichten. Die Einrichtung einer von den Zirndorfer Bürger*innen getragene Energiegenossenschaft wäre ein Highlight für den aktuellen grünen Stadtrat.
Gerhard Wirner
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